22 Sep Die Checkliste für deine neue Website: Wie erkennst du eine gute Webdesign Agentur?
Lesezeit: ca. 15 Minuten
Ob Start-Up oder Unternehmen: Mit folgenden Tipps findest du einfach eine gute Webdesign Agentur für Projekte jeder Größe.
Du hast dich vor kurzem selbstständig gemacht und brauchst nun eine Website oder einen Webshop für dein Start-Up? Oder du bist im Marketing oder in der Kommunikation eines größeren Unternehmens tätig und sollst die Corporate Website modernisieren? Ganz egal, denn mit den folgenden Tipps und Listen lernst du in ca. 15 Minuten, welche Fragen du deiner Webdesign Agentur beim ersten Meeting stellen solltest und welche Rückschlüsse du aus den Antworten ziehen kannst.
„Wer dich gut versteht, wird dich auch besser darstellen.“
01. Beratungskompetenz und Strategie
Versteht dein Webdesigner oder deine Webdesign Agentur dein Business?
Jeder gute Webdesigner wird dir zu Beginn eine Reihe von Fragen stellen: Wofür steht dein Unternehmen und welche Werte vertritt es bzw. soll es bald vertreten? Was erwartest du allgemein von deiner neuen Website? Welche wirtschaftlichen und kommunikativen Ziele willst du mit der Website erreichen? Welche Prozesse soll deine neue Website verbessern? Hier gilt: Umso mehr Fragen, umso besser! Dein Gegenüber beginnt hier schon mit seiner Arbeit, nämlich möglichst viel über dich und dein Business zu erfahren. Wer dich gut versteht, wird dich auch besser darstellen.
Was kannst du hieraus lernen? Recht viel, denn sollten dir diese Fragen nicht gestellt werden, kannst du am besten direkt aufstehen und gehen. Seriöses Webdesign hat nämlich auch immer mit Beratung und Strategie zu tun. Nur wer dich, deine Ziele und dein Unternehmen versteht, wird dich auch weiterbringen können. Deshalb gilt hier: Umso besser du dein Gegenüber briefst und ihm authentisch und gerne auch emotional von deinen Zielen berichtest, umso motivierter wird der Webdesigner oder die Webdesign Agentur in das Projekt starten.
Pro Tipp: Wenn du dich gut verkaufst und zielstrebig, zuverlässig und selbstbewusst auftrittst, kannst du eventuell auch einiges an Kosten sparen. Denn: Wenn die Agentur von dir als Ansprechpartner überzeugt ist, wird das Projekt in der Regel auch etwas günstiger.
Mehr als nur Programmierung oder Design: Die unterschiedlichen Disziplinen im modernen Webdesign reichen von Contenterstellung und -aufbereitung, über Support, Usability, Sicherheit, Datenschutz, Suchmaschinenoptimierung und Marketing.
02. Gutes Webdesign besteht aus vielen Disziplinen.
Wähle eine Webdesign Agentur, die dich versteht und optimal ergänzt.
Eine gute Website besteht nicht nur aus schickem Design, bunten Bildern und ein wenig HTML, sondern beinhaltet auch immer ein strategisches Marketingkonzept, unternehmerisches Verständnis, kluge Nutzerführung, interessante Inhalte und eine emotionale Textansprache. Erst wenn diese Disziplinen zusammenwirken, entsteht mit deiner neuen Website ein Werkzeug, welches dein Unternehmen wirklich vorwärts bringt. Was heisst das nun für dich und dein Projekt? Hier kommt es darauf an, was du selbst zu deinem Projekt beisteuern möchtest – und natürlich auch kannst. Wenn du also weißt, dass Goethe und Schiller sich bei der Lektüre deiner Texte im Grabe umdrehen würden, solltest du darauf achten, dass sich jemand um deine Texte kümmert.
Worauf solltest du also achten? Es gibt zwar echte Einhörner unter den Webdesignern, also besonders talentierte, kluge und vielfältige Designer und / oder Programmierer. Das ist aber wirklich die Ausnahme. In der Regel findest du alle Disziplinen nur bei spezialisierten Webdesign Agenturen, oder halt mit Glück. Deshalb gilt für dich als Kunde: Sei dir bewusst, welche Leistungen du zusätzlich zur reinen Programmierung erwartest.
Hier eine kurze Liste aller wichtigen Disziplinen und was du daraus für dein Webdesign-Projekt lernen kannst:
Marketingkonzept
Gute Websites bringen dir Aufträge und Aufmerksamkeit. Aber auch nur, wenn sie richtig konzipiert wurden. Deshalb sollte schon vor dem ersten Layout ein tragfähiges Marketingkonzept abgesprochen werden. Was ist das Kernziel deiner Website und was sind sekundäre und tertiäre Ziele? Wie lauten die Call-to-Actions und welche Zielgruppen sollen angesprochen werden? Diese Information müssen erfragt, diskutiert und – am allerwichtigsten – mit kognitionspsychologischem Fachwissen in Layout und Content eingearbeitet werden.
Pro Tipp: Frag dein Gegenüber im Erstgespräch ganz konkret, welche Zielhierarchien sie oder er für dein Unternehmen empfehlen würden. Aus der Antwort kannst du ableiten, ob dein Gegenüber dein Business und deine Vorstellungen verstanden hat.
Struktur
Wer strukturiert und gliedert deine Webseite? Gute Digitalagenturen können anhand des Erstgesprächs in der Regel einen belastbaren Vorschlag zur Diskussion stellen.
Pro Tipp: Frage nach, ob dem Angebot ein Strukturvorschlag beiliegt. Dies hilft dir enorm zu erkennen, ob dein Gegenüber sich mit deinen Zielen beschäftigt hat und bietet dir zugleich eine gute Vergleichbarkeit mit Konkurrenzangeboten.
„Solltest du hingegen als Antwort „Photoshop“ erhalten, kannst du dir sicher sein, dass sich dieses Unternehmen seit mindestens zehn Jahren nicht weitergebildet hat. Also trinke deinen Kaffee aus, bedanke dich nett und verlasse das Meeting.“
Design und Layout
Gibt es eine individuelle Designphase mit Freigabe oder nur eine Designanpassung eines vorgefertigten Themes? Natürlich können auch bei kleinen Budgets mit Themes Erfolge erzielt werden. Viele Agenturen beschränken die Gestaltungsmöglichkeiten jedoch auf ein Minimum. Das schwächt deine Überzeugungskraft, deine Marke und deine Marktwirkung. Frage also nach, ob es eine individuelle Designphase gibt und wie diese gestaltet ist.
Pro Tipp: Frage nach der eingesetzten Designsoftware. Figma (und eventuell noch Adobe XD und Sketch) ist hierbei die fortschrittlichsten, aktuellsten Designtools. Dies zeigt dir, dass die Agentur zielgerichtet und modern arbeitet. Solltest du hingegen als Antwort „Photoshop“ erhalten, kannst du dir sicher sein, dass sich dieses Unternehmen seit mindestens zehn Jahren nicht weitergebildet hat. Also trinke deinen Kaffee aus, bedanke dich nett und verlasse das Meeting.
„Hier ist ein Germanistikprofessor genau so falsch wie ein Grundschüler – denn mit einer durchschnittlichen Aufmerksamkeitsspanne von rund acht Sekunden braucht es eine perfekte Informationskomposition und ständige kleine Endorphin-Kicks, um deine Nutzer nachhaltig zu überzeugen.“
Inhalte – Texte, Bilder und Videos
„Content is King“ ist das perfekte Leitmotiv für Erfolg im Informationszeitalter. Wer denkt, heutzutage mit reinen Stichpunktlisten Erfolg im Internet zu haben, liegt richtig daneben. Deine Nutzer erwarten optimal aufbereitete Inhaltshäppchen mit hohem Informations- und Unterhaltungsgehalt. Hier ist ein Germanistikprofessor genauso falsch wie ein Grundschüler – denn mit einer ständig sinkenden durchschnittlichen Aufmerksamkeitsspanne von rund acht Sekunden braucht es eine perfekte Informationskomposition und ständige kleine Endorphin-Kicks, um deine Nutzer nachhaltig zu überzeugen. Gute Werber oder Texter können dir dabei helfen, diese Art der Text- und Informationsaufbereitung umzusetzen. Oft hilft auch schon eine sogenannte Textoptimierung, um deine Inhalte in Form zu bringen.
Pro Tipp: Bist du selbst nicht redaktionell ausgebildet, solltest du dich in diesem Thema unterstützen lassen. Wer hier schludert, riskiert bis dato gute Projekte leichtfertig auf der Zielgeraden zu verstolpern. Deine Nutzer und die Suchmaschine werden es dir danken.
„Klassische Werbeagenturen mit starkem Print-Background wollen zwar gerne Webseiten verkaufen, sind aber technisch meist nur bedingt in der Lage, digitale Begeisterung zu versprühen. Hier bist du bei einer spezialisierten Webdesign Agentur meist besser aufgehoben.“
Programmierung
Je nachdem wie groß dein Projekt werden soll, solltest du darauf achten, dass dein neuer Partner technisch extrem versiert und up-to-date ist. Wer hier nicht genau hinschaut, kann sich unter Umständen schon in zwei Jahren um einen ReLaunch bemühen. Was ist also wichtig? Deine Webdesign Agentur sollte einen starken Digitalfokus mitbringen, also schon viele Projekte in dieser Größenordnung absolviert haben. Klassische Werbeagenturen mit starkem Print-Background wollen zwar gerne Webseiten verkaufen, sind aber technisch meist nur bedingt in der Lage, digitale Begeisterung zu versprühen.
Pro Tipp: Frag nach, wie viele Full-Stack-Programmierer im Haus beschäftigt sind. An der Antwort in Relation zu Agenturgröße kannst du die Wertschätzung digitaler Leistungen recht gut abschätzen. Oder anders: Es sollte bei kleinen Agentur mindestens ein Entwickler sein…
Suchmaschinenoptimierung (SEO)
Eine Suchmaschinenoptimierung ist zwar kein fester Bestandteil eines klassischen Webdesigns, trotzdem solltest du fragen, ob deine neue Seite technisch für Google und andere Suchmaschinen optimiert wird. Technisch heißt in diesem Zusammenhang, dass deine Website hinsichtlich Performance, Struktur, Lesbarkeit, Metadaten, Bildbenennung und Technik die Google-Anforderungen bestmöglich erfüllt. Dazu gehört natürlich auch eine responsive Programmierung, also Optimierung für mobile Endgeräte. Wer als Webdesigner oder Webagentur diese Grundfaktoren nicht als Bestandteil seiner Leistung betrachtet, sollte direkt von deiner Liste gestrichen werden.
Pro Tipp: Frag hier genau nach, welche Faktoren der vorherigen Auflistung vom Dienstleister umgesetzt werden. Auch in jedem seriösen Angebot sollten diese Punkte aufgelistet sein.
Cookies und Datenschutz im Rahmen der DSGVO:
Datenschutz ist besonders in Deutschland und der Europäischen Union ein komplexes Thema. Die Umsetzung dieser Richtlinien im Rahmen der Datenschutz-Grundverordnung und der neuen Cookie-Richtlinien sollten deshalb zwingend als Angebotsposition aufgeführt sein. Hier werden nur die wenigsten Agenturen verbindliche Sicherheiten einräumen, jedoch gibt es moderne Mittel und Wege, sich umfänglich gegen rechtliche Probleme abzusichern und den Prozess dorthin zu begleiten. Die begleitete Erstellung von Datenschutzrichtlinien, Cookie-Texten, eines Disclaimers und eines Impressums sind daher im Gesamtprozess unerlässlich.
Angebote sind zur beidseitigen Absicherung da. Da es sich um eine komplexe Dienstleistung handelt, können die Angebot schon mal etwas länger ausfallen. Das ist aber gut so, denn so weißt du genau, was du erwarten kannst.
03. Gute und schlechte Angebote
Ein gut strukturiertes, informatives Angebot ist das Aushängeschild jeder guten Digital- und Webdesign Agentur und sichert beide Vertragspartner ab.
Von einer guten Agentur solltest du eine hochwertige, informative und transparente Angebotspräsentation erwarten können. Denn genau diese perfekte Form der Informationsaufbereitung erwartest du schließlich auch für dein potentielles Projekt. Schon an der Grundform kannst du in der Regel auf den Anspruch schließen: Rein kaufmännische, kurze Angebote mit wenig detaillierten Informationen lassen Spielraum für Interpretationen. Auch Preisangaben ohne direkten Stundenbezug sind meist willkürlich und schlecht nachvollziehbar. Folgende Punkte sollten als Mindestanforderung für ein seriöses Angebot vorhanden sein:
- Kurze Projektbeschreibung und Zielsetzung
- Bei größeren Projekten: Pflichtenheft (eventuell mit Kann-, Soll- und Muss-Vorgaben)
- Projektstart und Laufzeit
- Sprachen: Welche Sprachen werden implementiert und können ggf. später ergänzt werden?
- Welche Inhalte muss der Auftraggeber beisteuern (Bilder, Grafiken, Texte etc.)?
- Form der Beauftragung und Zahlungsziele
- Nutzungsrechte
- Patente, Rechte von Dritten, Folgekosten, Lizenzen und Nachbesserungen
- Pluspunkt: Strukturvorschläge, Schätzung benötigte Texte in Wörtern oder Zeichen
- Klare, umfangreiche und transparente Leistungsbeschreibungen mit Zeitangaben
- Stundensätze
- Pflege und Schulungen
Warum das wichtig ist? Eine Website und der zugehörige Erstellungsprozess sind komplexe Dienstleistungen. Ein gutes Angebot sichert beide Seiten ab und hilft, Missverständnisse von Beginn an auszuschließen. Das schafft ein gutes Gefühl und bestmögliche Vergleichbarkeit.
Pro Tipp: Wenn du mehrere Agenturen oder Webdesigner anfragst, solltest du darauf achten, deine Anfrage möglichst genau zu definieren. Hier kannst du beispielsweise den Leistungsumfang und den Strukturbaum aus dem ersten Angebot, natürlich ohne Preise, weitergeben. Auch wie mit potentiellen Rückfragen umgegangen wird, hilft dir sicherlich dabei, eine erste Tendenz für die Beratungsqualität während der Zusammenarbeit zu erfühlen.
Lass dir einige Referenzen der Agentur präsentieren. Hier siehst du in der Regel recht schnell, ob Stil, Umfang und Innovation der Lösungen zu deinen Anforderungen passen.
04. Lass dir zeigen, was dich erwartet.
Ein gutes Portfolio spricht für gute Arbeit einer Webdesign Agentur.
Worte sind im Webdesign wie Schall und Rauch. Jeder gute Verkäufer wird es verstehen, dich mit etwas Geschick von seinem Können zu überzeugen. Lass dir beim ersten Kennenlernen trotzdem ein paar vergleichbare Projekte zeigen. Achte darauf, wie gut die Projekte zur jeweiligen Branche passen. Sieht jede Website sehr ähnlich aus, spricht vieles dafür, dass deine Website auch mal so aussehen wird. Hier ist es nicht wichtig, dass die Projekte aus einer ähnlichen Branche wie deiner kommen, sondern vielmehr, ob diese eigenständig wirken und innovative Ideen beinhalten.
Pro Tipp: Frag in jedem Fall genauer nach, was das Besondere bzw. die Herausforderung bei diesem Projekt war. Hier kann dein Gegenüber mit Innovation punkten und die Umsetzung seines Marketing-Ansatzes vorstellen, oder aber seine Maske fallen lassen und versuchen, dich mit unwichtigen Punkten abzuspeisen. Auch die Rückfrage, warum die Webseiten sich so stark ähneln, kann dir viel über die Arbeitsweise des Unternehmens verraten.
„Sollten auf Rückfrage keine wirklich gehaltvollen Gründe für dieses Abrechnungsmodell genannt werden, hör auf dein Bauchgefühl und mach ‘ne Biege. Denn hier wirst du nur deine Zeit verschwenden.“
Hüte dich vor intransparenten Webdesign Verträgen. Eine klare Struktur, ausführliche Beschreibungen und nachvollziehbare Kosten sind hier ein guter Indikator für seriöse Anbieter.
05. Vertragsgestaltung
Intransparente Laufzeit- und Wartungsverträge als Warnzeichen bei unseriöse Webdesign Agenturen.
In der Regel ist die Gestaltung einer Website von einer Webdesign Agentur eine pauschale Leistung, die je nach Projektgröße mit rund einer bis fünf Raten abgehalten werden sollte. Es besteht also kein rationaler Grund, einen langfristigen Laufzeitvertrag aufzusetzen. Hier ist Vorsicht geboten, denn oft sind die Kündigungsmodalitäten nicht sonderlich kundenfreundlich. Sollten auf Rückfrage keine wirklich gehaltvollen Gründe für dieses Abrechnungsmodell genannt werden, hör auf dein Bauchgefühl und mach ‘ne Biege. Denn hier wirst du nur deine Zeit verschwenden. Die einzigen Leistungen im Webdesign, die über die Wartungs- und Laufzeitverträge geregelt werden sollten bzw. müssen, sind Suchmaschinenoptimierungen, Google Ads Kampagnen und Sicherheitsupdates.
Hör auf dein Bauchgefühl! Was auch in der realen Welt gilt, gilt auch hier. Halte dich fern von Leuten, die dir unbedingt etwas verkaufen wollen.
06. Kompetenz und Sympathie
Arbeite ausschließlich mit netten und interessierten Leuten.
Natürlich gibt es viele rationale Gründe und Fakten, an denen du gute Webagenturen und Webdesigner erkennen kannst. Jedoch ist der wahrscheinlich wichtigste Faktor die gute Zusammenarbeit mit deinen Projektpartnern. Wie sympathisch und kompetent wirken deine Gesprächspartner in den Agenturen? Kannst du dir vorstellen, mit diesen Leuten erfolgreich zu arbeiten? Können diese Leute dich und dein Projekt weiterbringen? Hier ist es extrem wichtig, dass du eine kreativ-technische Dienstleistung einkaufst. Deine Gegenüber sollten also nach Möglichkeit Kreativität, Innovation sowie technisches Verständnis vermitteln können.
Fazit:
Wenn all diese Voraussetzungen erfüllt sind und auch dein Bauchgefühl stimmt, steht einem erfolgreichen Projekt mit einer guten Webdesign Agentur sicherlich nichts mehr im Wege. In diesem Sinne wünsche ich dir viel Erfolg für deine Unternehmung und deine digitale Transformation.
Ich bin Tim, Gründer und Gesellschafter einer Digitalagentur aus Bottrop in Nordrhein-Westfalen. Wenn du Fragen an mich hast, freue ich mich auf deine Kontaktaufnahme unter tim.asch@die-vielfalter.de oder +49 2041 4069040